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Unser Vorschlag zum Rückbau
Natürlich meinen wir das NICHT ernst, wir wollen nicht, dass tausende Menschen ihr Zuhause verlieren, wie es gerade in

Alte Stadtbezirke abzureißen, um die Stadtentwicklung voranzutreiben, hat eine lange Tradition im Ruhrgebiet, das zeigt gerade auch das Beispiel Hagenshof.
"Hier handelt es sich um die große Aufgabe, eine hinter der allgemeinen Entwicklung der Stadt immer mehr zurückbleibende und vom Verfall bedrohte Siedlungszelle durch wohldurchdachte fördernde Eingriffe mit neuer und stärkerer Lebenskraft zu erfüllen und so wieder zu einem gesunden Teilorganismus der Gesamtstadt zu entwickeln."1
Offenbar ging man damals mit großem Optimismus an den Abriss einer alten Arbeitersiedlung in

Zwischen Fiskus- und Wiener Straße wurden damals 1.125 Häuser abgerissen, 10.000 Bewohner verloren ihr Zuhause. Sie wurden in die Großwohnanlagen an derselben Stelle und am Hagenshof „umgesetzt“. Die Bewohner beklagten damals den Verlust sozialer Bindungen. Der Hagenshof zeichnete sich durch Anonymität und fehlende Infrastruktur aus. Das alte Stadtbild war verloren und wurde durch eine kalte, unwirklich erscheinende Szenerie ersetzt. Der Hagenshof entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem berüchtigten sozialen Brennpunkt. Das Experiment der Großsiedlungen, zurückgehend auf


Inzwischen ist der Hagenshof in weiten Teilen aufwendig renoviert worden. Viele der früher leerstehenden Häuser sind liebevoll mit Blumenkästen geschmückt. Seinen Charakter als Satellitenstadt wird er jedoch nicht verlieren und man fragt sich unwillkürlich, ob sich die heutigen Bewohner nicht in der alten renovierten Siedlung mit ihren kleinen Häusern wohler gefühlt hätten.
Ein Beispiel ambitionierter moderner Architektur findet sich im Hagenshof aber auch: Die Kirche

1Zwischenbericht zur
Sanierung von Neumühl-Schmidthorst von 1964. Zit. nach: Günter, Roland:
Im Tal der Könige. Essen 1994. S. 273.
Text und Foto: Katrin Susanne Gems. 05.07.2010. ©
Geschichtswerkstatt Du-Nord.